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"Dölsach war schon immer eine Hochburg des Theaters", sagt Roswitha Selinger, die im März 1998 Mitbegründerin des Vereines "Theaterwerkstatt Dölsach" war. Die Dölsacherin hat 14 Jahre Kulturarbeit in Osttirol geleistet. Auf ihr Wirken geht u.a. die Initiative "Gasthauskultur" zurück, die schon vor Jahren in der ORF-Serie "Prisma" mit einem Film von Bert Breit österreichweit Beachtung fand. Selinger wurde von dem Dölsacher Lehrer, Poeten und Laienschauspieler Wolfgang Michor (Obmann) in den Gründungskreis der Theaterwerkstatt geholt.
"Der Weg ist das Spiel" lautet das Leitmotiv der Theaterwerkstatt Dölsach, die ihr Konzept so beschreibt: "Mit Freude am darstellenden Spiel wollen wir gute Theaterprojekte auf breiter Basis erarbeiten. Die fünf Sektionen unseres Vereines (Heimatbühne, modernes Theater, Frauentheater, Kinder- und Jugendtheater, Puppenbühne) bieten dafür die notwendigen Rahmenbedingungen". Als sich der Verein 1999 beim Landesverband der Tiroler Volksbühnen in Innsbruck vorstellte, fielen dem Landesspielleiter, Dramaturgen und Theaterpädagogen Ekkehard Schönwiese die innovativen Tendenzen der Osttiroler Spielgruppe auf, was in der Folge zu einer intensiven Zusammenarbeit führte.
In Dölsach (Gödnach) ist auch die Schriftstellerin Gertrud Patterer beheimatet, die mit ihrem Mundartroman "Das rantige Dorf" einen literarischen Durchbruch erzielte. So gab sich eines zum andern, es entstand so etwas wie schöpferische Synergie. Schönwiese dramatisierte den Roman Patterers, erarbeitete mit den Schauspielern aus Dölsach Szene für Szene und brachte das Stück auf Schloß Lengberg, Nikolsdorf, zur Aufführung. Bei dieser Theaterarbeit wurden sprachliche Tabus gebrochen. Die Osttiroler erlebten ihren Dialekt, mit oft zotigen und derben Ausdrücken, als Bühnensprache. Das Experiment wurde zu einem emanzipatorischen Prozeß. Die Theaterwerkstatt Dölsach begründete damit ihren hervorragenden Ruf unter den Tiroler Volksbühnen, der mit dem Kosakendrama "Lauf Katinka" noch bestärkt wurde. Die Kinder der Schriftstellerin Patterer standen in beiden Stücken als Interpreten auf der Bühne. In "Lauf Katinka" verkörpert Manuela Patterer eine tragende Rolle als Ilina Krasnowa. Es ist auch kein Zufall, dass der Jugendliche Lukas Zolgar nach seinem Debüt in "Lauf Katinka" seinen Weg zum Film machte und neben Tobias Moretti u. a. im Andreas-Hofer-Film mitwirkte. Der Theaterwerkstatt Dölsach steht ein Kreis von etwa 30 spielfreudigen und talentierten Laienschauspielern zur Verfügung.

Besetzung Lauf Katinka

ERZÄHLERIN Arete Riedl
ERZÄHLER Emanuele Plazotta (Gast)
PFERDE
KATINKA, das strahlende Siegerpferd der Kosaken Hilde Wainig
KARABACK, das Pferd mit dem schwarzen Punkt auf der Stirn Hildegard Kollnig
ENGLÄNDER
MALCOLM, Oberstleutnant, ein Zyniker, aber kein Unmensch Herbert Tschapeller
DAVIES, Major, zu sensibel, um ein guter Soldat zu sein Wolfgang Michor
LEASK, Major, ein getreuer Krtiegshandwerker Gernot Rainer
KOSAKEN
DOMANOV, der letzte Feldataman, auf verlorenem Posten, Franz Fasching
POPE, ein Geisticher, der zu trösten versucht Franz Wallensteiner
KOSMAS, ein braver Donkosak Christian Pichler
DANIEL, ein strammer Terekkosak Robert Possenig
FJEODOR, ein Sibirkosak Wolfgang Steiner
ILINA, die Tochter des Altatamans Krasnow, liiert mit Domanov Manuela Patterer
ROMANA, eine Kosakenmutter Burgl Detomaso
LYDIA, die Frau des alten Krasnow, Muter von Ilina Katharina Winkler
OLGA ROTOVA, Übersetzerin Lisa Rizzi
SARA, eine erdige Durchaltefrau Erna Inwinkl
EINHEIMISCHE
MAGDA, eine junge Kriegerwitwe mit Kindern Monika Klocker
LISI, die Mutter von Magda Gerda Schatz
DR. MOTZ, Biologe, Arzt und Nazi Ernst Streit
JUGEND
HELENE, Tochter von Magda Maria Steiner
GUDRUN, Tochter von Magda Laura Patterer
SONJA, Kosakenkind, Tochter der Romana Marlene Michor
GEORG, für den der Krieg nicht zuende ist, Sohn Magdas Lukas Zolgar

Ende

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